Für mich begann 1995 die Zusammenarbeit mit dem italienischen Elektronikunternehmen AIM und ich habe meine Firma neben meiner Tätigkeit im Fiat-Konzern systematisch aufgebaut. Im Mai 2000 gab ich meine Stellung als Leiter der Versuchswerkstatt und techn. Hotline bei Fiat auf und machte mich selbstständig.
Ich stellte im Laufe des Jahres 2001 drei Mitarbeiter ein und Ende 2001 entstand in Eppingen-Elsenz aus Ulrich Mesch Motorsporttechnik die memotec GmbH. Zwischenzeitlich wurden auch die Betriebsräume an der Wohnung zu eng; so haben wir 2002 der Neubau eines modernen Betriebsgebäudes schnellstens realisiert, um zusammen mit AIM den Weg nach oben zu bewältigen.
1995
Telechron - Das Telemetriesystem, speziell entwickelt für den Kartsport
Damit können Drehzahl, Geschwindigkeit, Querbeschleunigung, Abgastemperatur und 2 weitere, vom Benutzer definierte Parameter (z. B. Drehwinkelstellungen, Drücke, Temperaturen) erfaßt und über den PC ausgelesen und graphisch dargestellt werden. Automatisch wird die Rundenzeit erfaßt.
Das System erstellt graphisch den Streckenverlauf und splittet die Bahn in Segmente. Anhand der Segmente werden die Split-Zeiten, und die Rundenzeiten ermittelt und angezeigt. Dabei werden die jeweils schnellsten Split-Zeiten hervorgehoben und ermittelt, wie schnell der Fahrer wäre, wenn er in allen Abschnitten optimal fahren würde.
Die anderen Meßwerte werden graphisch dargestellt, ebenfalls anhand der Segmente, sodaß die Auswirkungen von Änderungen am Kart oder am Fahrstil sofort erkannt werden. In Abhängigkeit der Abtastrate der Signale können so die Parameter aus weit über 100 Runden gespeichert werden, die dann auf der Festplatte historisch abgelegt und jederzeit abgerufen werden können.
Durch Hinzufügen eines Senders können die Meßdaten über Funk in Echtzeit auf das Hangerät mit Empfänger und den PC übermittelt werden, was dem Boxenpersonal die Möglichkeit gibt, den Fahrer über irgendwelche Situationen sofort zu informieren. Das spart Zeit und Geld, denn viele Kolbenfresser sind anhand der Abgastemperatur im Voraus zu erkennen. Die Benutzung der Funkübertragung ist in der Bundesrepublik Deutschland nicht zulässig.
MyChron 1
Das System erfaßt mittels einer IR-Schranke automatisch die gefahrene Rundenzeit, zeigt sie während der nächsten 5 Sekunden im Display an und speichert sie. Danach erscheint wieder die Motordrehzahl, dessen Spitzenwert ebenfalls im Speicher abgelegt wird. Ferner wird die Anzahl der zurückgelegten Runden angezeigt.
Der IR-Geber (Transmitter) wird am Streckenrand aufgestellt, und löst beim Durchfahren seines IR-Strahles im Bordgerät die Erfassung und im Display die Anzeige der Rundenzahl und Rundenzeit aus, sowie die Speicherung des Drehzahlspitzenwertes. Es können die Daten aus 40 Runden erfaßt und ausgelesen werden. Das System kann auch einfach nur als Drehzahlmesser oder autom. Stoppuhr, aber mit Datenspeicherung betrieben werden. Oder aber sequenziell wechselnd als Beides. Die Speicherung erlöscht nicht beim Ausschalten des Geräts.
1996 - 1997
Das MyChron der ersten Generation bekam im März 1996, also 3 Monate nach seinem Erscheinen, ein neues, weniger kantiges Displaygehäuse. (Oben links). Mit dieser Modifikation verschwand auch die Kanalvielfalt durch die (nun nicht mehr) einstellbaren IR-Frequenz des damals noch schwarzen Transmitters und es stand fortan nur noch ein einheitliches IR-Signal zur Verfügung.
1996 wurde die Messdatenerfassungsbox des ein Jahr zuvor erschienenen Telemetriesystems Telechron zum stand alone Datalogger Drack weiterentwickelt und ab Anfang 1997 verkauft.
Im Frühjahr 1997 erschien als Option für das neue Drack das Display T-Drack, welches bereits über einen Schaltblitz bzw. einen Temperaturalarm verfügte.
Inzwischen wurde der Transmitter nochmals überarbeitet und in einem grauen Gehäuse montiert.
Für 1997 wurde das MyChron kräftig überarbeitet: so bekam zuerst die Zusatzbox ein neues, etwas rundlicheres Gehäuse, der EIN/AUS-Schalter entfiel, denn das geht seitdem über die Tastatur. In diesem Zusammenhang wurde auch das Design etwas farbenfroher gestaltet und einige neue Versionen entwickelt.
Dachte 1995 noch niemand an Auto- und Motorradsport, so war es plötzlich nötig, auch diese Märkte zu beliefern. So entstanden 1997 folgende Versionen:
- MCL - ein reiner Laptimer, in 2 Ausführungen (mit interner Batterie oder über 12V-Bornetz versorgt)
- MCR - das bekannte MyChron, jetzt aber zusätzlich in einer 12V-Version für Auto und Motorrad. Von nun an hatten alle MCR-Versionen auch einen Schaltblitz.
- MCT - wie das bisher bekannte MyChron (nun MCR), aber mit zusätzlicher Temperaturanzeige bzw. Schaltblitz
1998
Pünktlich zur Kartmesse 1998 konnten wir die neue Generation Drack vorstellen: kleiner und leichter, deutlich preiswerter und viel leistungsfähiger– das mußte ein Renner werden (links oben).
Wurde es auch, denn nicht nur im Kartsport, sondern auch im Automobilsport und erstmals auch im Motorradsport war AIM plötzlich ein ernsthafter Wettbewerber der etablierten Marken wie 2D, Bosch, Magneti Marelli, PI oder Stack. Nicht nur, dass die AIM-Systeme deutlich preiswerter waren, sie waren teilweise sogar deutlich besser:
- 12 Bit Auflösung (andere lösten ¼ davon auf)
- professionelle Steckverbindungen statt Lüsterklemmen
- frei konfigurierbare Analogeingänge statt feste Vorgaben
- frei konfigurierbare Abtastraten bis 200 Hz pro Kanal
- lizenzfreie und kostenlose Software und Updates
Das zu dieser Zeit angebotene Display T-Drack (links) reichte zwar für Kart und Motorrad, jedoch nicht im Auto, ebenso wie das im Herbst 1998 erschienene M2-Dash (darunter). Das änderte sich erst, als ein Jahr später das DashChron kam.
1998 war auch das Jahr des Umbruchs beim MyChron. Viele neue Ideen und Verbesserungen gab es. Zu viele für ein Facelift. Also wurde ein neues Modell geschaffen: MyChron 2. Es zeichnete sich durch eine sehr durchdachte Komponentenstruktur aus, was ein Minimum an Werkzeugkosten für Platinen- und Gehäuseproduktion bedeutete. Das schlug sich sogar beim Design des Transmitters nieder. Mit MyChron 2 begann AIM’s Siegeszug über alle Wettbewerber in den USA.
MyChron 2 kam vorerst in den Versionen MCR (rechts oben, Drehzahl und Rundenzeit) und MCV (rechts, zusätzlich 2 Temperaturen und Geschwindigkeit) für Kart auf den Markt. Etwas später folgten die Varianten für Auto und Motorrad und im Jahr 2000 die Version PRO.
Die Geräte konnten schon damals die gespeicherten Daten dynamisch im Display wiedergeben, also nicht nur einzelne Messwerte, sondern die ganze Runde, wie sie während der Fahrt angezeigt wurde. Auch die Übertragung der Daten auf einen PC war möglich, allerdings mit der äußerst delikaten Infrarot-Technik mit dem IR-Lesestift (unten).
Die Technik von MyChron 2 – vier Zahlenblöcke in einem LCD-Modul, – war 1998 sehr fortschrittlich, denn die Konkurrenz verbaute zu dieser Zeit für jede Anzeige ein einzelnes LCD-Modul, was sich zwangsläufig im Preis wiederspiegelte. Nach diesem Prinzip wurde aber nur bis 2001 produziert, denn dann folgten wiederum modernere Geräte mit ersten Grafikdisplays in Pixeltechnik.
Aber auch 2010 setzt immer noch ein hartnäckiger Wettbewerber auf die veraltete LCD-Technik (4 Fenster auf einem LCD-Display) und ein anderer verkauft noch immer die antike und anfällige IR-Datenübertragung.
1999
Im Jahr 1999 gab es wieder einige interessante Neuerscheinungen von AIM, darunter eines der meißtverkauften AIM-Produkte überhaupt: MyChron Light. Insbesondere in Motorradcockpit ist nicht viel Platz zur Montage eines Laptimers vom Format des MyChron 2, weshalb ein kleiner Bruder hermusste. Aber auch bei Kartfahrern waren die neuen Geräte wegen des geringen Gewichts von nur 85 gr. sehr beliebt.
Insgesamt gab es 5 verschiedene Versionen:
- MRP – Drehzahl
- MCL – Rundenzeit
- MRT – Drehzahl, Temperatur
- MCR – Drehzahl, Rundenzeit
- MCT – Drehzahl, Rundenzeit, Temperatur
Selbst mehr als 10 Jahre später ist das MCL immer noch ein Verkaufsschlager.
In geringeren Stückzahlen gegenüber dem MyChron Light, aber mit der gleichen Kontinuität ist auch die zweite Neuentwicklung aus 1999 ein Dauerbrenner: Multichron-die erste Stoppuhr für 4 Fahrer. Multichron hatte einige interessante Features, die jedoch nicht alle Kunden glücklich machte: aufgrund der vielen Möglichkeiten war die Bedienung ziemlich komplex und nur echte Freaks beherrschten sie. Etwas weniger Bedarfte stellten sich dann unwissentlich irgendwelche Wecker, Countdowns und sonstige Piepser ein, würden nachts davon geweckt und wussten nicht, wie man das ausschaltet.
Deshalb wurde Multichron 2005 komplett überarbeitet und man hat auf den ganzen Schnick-Schnack verzichtet. Seitdem ist es eine Stoppuhr, wie die Leute sie brauchen.
Die nächste Entwicklung war DashChron, erst als Display für Drack, später als selbstständiges System Dash ST1. Dieses Gerät hatte seine Berechtigung im Motorrad und Rennwagen, denn es verfügte über alle Funktionen, die wichtig sind: Drehzahl, Rundenzeit, Geschwindigkeit, Temperaturen, Drücke, Warn- und Schaltlampen. Für viele Fahrer war DashChron wegen der analogen Drehzahlanzeige das non plus Ultra.